Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissen­schaftliche Fakultät - Institut für Psychologie

Bachelorarbeiten


Allgemeine Psychologie


Ich weiß, was Du fühlst: Wie kann man die verdeckte Messung deremotionalen Auswirkungen eines Reizes (Einstellungen einer Person)verbessern?

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: valence, arousal, EMG, SCR, pupil dilation, corrugator, IAPS, implicit measure
In vielen Forschungs- und Anwendungsbereichen ist es hilfreich, die Valenz eines Objekts (z.B. Bild, Person, Marke, Produkt) zu messen. Statt aber Personen explizit nach Ihren „Gefühlen“ gegenüber diesen Reizen zu fragen, ist man unter bestimmten Umständen daran interessiert, die Valenz des Reizes implizit zu erfassen. Eine vielversprechende Möglichkeit bietet hier insbesondere die apparative Messung und Auswertung physiologischer Reaktionen auf die Reizpräsentation (z.B. Neuromarketing). Unser Ziel in diesem Projekt ist es, die indirekte Messung der Reizvalenz zu verbessern, indem wir verschiedenste physiologische Parameter (Pupillendilation, Elektro-Myographie, Hautleitfähigkeit, Herzratendezeleration) kombinieren.

Referenz: Bradley, M. M., Miccoli, L., Escrig, M. a, & Lang, P. J. (2008). The pupil as a measure of emotional arousal and autonomic activation. Psychophysiology, 45, 602-7.


Irgendwie fühlt sich das gut an: Emotionen als Signale in Entscheidungssituationen

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: decision making, gambling, risk, valence, emotion, somatic marker hypothesis
Es gibt Theorien, die annehmen, dass Emotionen bzw. Gefühle in Entscheidungssituationen eine wichtige Rolle spielen (z.B. wähle ich beim Einkaufen jene Option, die sich „am besten anfühlt“). Wir wollen die Vorhersagen dieser Theorien in einfachen „Gamble-“ und „Lernparadigmen“ überprüfen.

Referenz: Knutson, B., Rick, S., Wimmer, G. E., Prelec, D., & Loewenstein, G. (2007). Neural predictors of purchases. Neuron, 53, 147-156.


I feel attracted, therefore it must be good: Sind Annäherungs- bzw. Vermeidungsbewegungen emotional positiv?

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: motivation, emotion, approach, avoidance, automatic evaluation, response compatibility, embodied emotion
Bestimmt die Art und Weise, wie wir uns gegenüber einem Objekt verhalten, auch dessen Bewertung? Ein bestimmter Forschungsstrang beschäftigt sich mit den Auswirkungen von motivational relevantem Verhalten auf Bewertungen. Die Grundidee ist, dass relativ globale Verhaltensweisen der Annäherung bzw. Vermeidung mit positiven bzw. negativen „Gefühlen“ assoziiert sind. In diesem Projekt wollen wir die Mechanismen dieses Einflusses besser verstehen.

Referenz: Cacioppo, J. T., Priester, J. R., & Berntson, G. G. (1993). Rudimentary determinants of attitudes: II. Arm flexion and extension have differential effects on attitudes. Journal of Personality and Social Psychology, 65, 5-17.


Generieren emotionale Bewertungsprozesse die Handlungsvorbereitung von Annäherungs- und Vermeidungsverhalten? Welcher dieser Prozesse ist automatisch bzw. unwillkürlich?

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: Motivation, Emotion, approach, avoidance, automatic evaluation, response compatibility, embodied emotion
Einige Studien zeigen,dass es leichter ist, sich an positive (vs. Negative) Reize anzunähern, bzw. negative (vs. Positive) Reize zu vermeiden, ohne dass die Person explizit die Aufgabe hat, diese Reize zu bewerten. Dies legt zum einen nahe, dass die emotionale Bewertung eines Reizes unwillkürlich abläuft, und dass darüber hinaus diese Bewertung automatisch motivational adaptives Verhalten (Annäherung vs. Vermeidung) vorbereitet. Jedoch ist nicht immer ganz klar, was genau eine Annäherungs- bzw. Vermeidungsbewegung ist, und ob Reize wirklich unwillkürlich bewertet werden.

Referenz: Chen, M., & Bargh, J. A. (1999). Consequences of automatic evaluation: Immediate behavioral predispositions to approach or avoid the stimulus. Personality and Social Psychology Bulletin, 25, 215-224.


Wahrnehmung subtiler körperlicher Signale und Intensität von Gefühlen: Messung interozeptiver Bewusstheit.

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: interoceptive awareness, feeling, heartbeat detection, mental tracking, discrimination, insula
Unsere Sinne beeinflussen in entscheidendem Maße, wie wir unsere Umwelt repräsentieren – und damit auch unser Denken und Fühlen. Was und was nicht Menschen wahrnehmen können, ist häufig ein heiß diskutiertes Thema. Es gibt Hinweise darauf, dass manche Menschen (ca. 15%) über die Fähigkeit verfügen ihren Herzschlag wahrzunehmen. Interessanterweise ist diese Fähigkeit offensichtlich mit der Intensität von emotionalen Gefühlen korreliert. Mittlerweile hat man objektive Methoden entwickelt, um diese Fähigkeit zu quantifizieren. Jedoch bleiben diese Methoden mit einigen Mängeln behaftet. In diesem Projekt möchten wir eine Methode entwickeln, die diesen Mängeln möglicherweise begegnen kann.

Referenz: Wiens, S., & Palmer, S. N. (2001). Quadratic trend analysis and heartbeat detection. Biological psychology, 58, 159-75.


„Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“ (B. PASCAL) Literaturarbeit über die Evoked Cardiac Response

André Weinreich (a.weinreich@hu-berlin.de)Johannes Meixner (johannes.meixner@hu-berlin.de)

Schlagwörter: evoked cardiac response, vagus, orienting response, defense response, stimulus intake, heartrate deceleration
Doch wir wollen diese Gründe verstehen! Einige Studien legen nahe, dass die psychische Verarbeitung eines Reizes, sich in einer Veränderung der Herzschlagfrequenz wiederspiegelt. So scheinen interessante, beispielsweise emotionale Reize zu einer temporären, 2-4 Sekunden andauernden Verlangsamung des Herzschlags zu führen. Dagegen scheint mentale Belastung (workload) den Herzschlag zu erhöhen. Allerdings gibt es keine umfassende Übersicht, welche die bisherigen Erkenntnisse über den neuronalen Ursprung, die mögliche Funktionalität und die Vermittlung dieses Mind-Body-Links darstellt. Dieses Projekt soll dazu beitragen, sich einen solchen Überblick zu verschaffen.

Referenz: Lawrence, C. a, & Barry, R. J. (2010). Cognitive processing effects on auditory event-related potentials .... International journal of psychophysiology: official journal of the International Organization of Psychophysiology, 78, 100-6.



Kognitive Psychologie


Individuelle zeitliche Orientierung und verbale Intelligenz

Kati Nowack (kati.nowack@hu-berlin.de)
Schlagwörter: Zeit, personenbezogene Variablen, semantische Analogien
Aus psychologischer Perspektive ist die Zeit ein Phänomen, das nicht direkt wahrgenommen werden kann, sondern an Ereignisse gebunden ist, die wir erleben. Trotzdem beeinflusst die Zeit unser Verhalten, unseren Alltag und unser Lebensgefühl. Im Rahmen einer Bachelorarbeit soll der Einfluss der zeitlichen Orientierung als personenbezogene Variable auf die verbale Intelligenz mit Hilfe von semantischen Analogieaufgaben (z.B. anklopfen : eintreten = kämpfen : gewinnen?) untersucht werden. Dabei wird die individuelle zeitliche Orientierung auf zwei Ebenen betrachtet: auf der Ebene des Chronotyps (Morgentyp versus Abendtyp) und auf der Ebene der zeitlichen Perspektive (vergangenheits-, gegenwarts- versus zukunftsorientiert). Hier wird es Ihre Aufgabe sein, unter Anleitung Wortmaterial zu generieren und in einem ersten, einfachen Reaktionszeitenexperiment zu testen.

Referenz:



Psychologische Methodenlehre


Masterarbeit: Limits and potentials of continuous time models for two-wave data

Prof. Dr. Manuel Völkle
Schlagwörter: Longitudinal Data Analysis, Continuous Time Models, Pre-Post Designs
Continuous time models are dynamic models for the analysis of longitudinal data that adequately account for differing time intervals. Although their primary use is in the context of the analysis of panel data, little is known about their performance with few measurement occasions. The goal of the thesis is to investigate the limits and potentials of continuous time models for the analysis of two-wave data such as commonly used pre-post-test designs in intervention studies.

Referenz:


Bachelorarbeit: Comparison of four different response scale formats for repeated measures designs

Prof. Dr. Manuel Völkle
Schlagwörter: Item response scales, repeated measures designs
Commonly used response scales have often been developed in the context of cross-sectional research. Little, however, is known about their performance in longitudinal designs. Using simulated and empirical data, the goal of the present thesis is an investigation of the relative performance of different item response scales in cross-sectional and longitudinal research.

Referenz:



Neurokognitive Psychologie (S)


Affektives Wissen und die Wahrnehmung von Gesichtern

Prof. Rasha Abdel Rahman
Schlagwörter:
Affektives Wissen über gute bzw. schlechte Taten oder Eigenschaften einer Person hat möglicherweise einen beträchtlichen Einfluss darauf, wie wir das Gesicht der Person bzw. dessen Ausdruck wahrnehmen. Diese Fragestellung wird mit Verhaltensmaßen und aus dem Elektroenzephalogramm gewonnenen ereigniskorrelierten Hirnpotentialen untersucht. Voraussetzung für die Bachelorarbeit ist die Teilnahme an dem begleitenden Seminar "Neurokognitive Psychologie: Theorie und Praxis der empirischen Forschung am Beispiel Wahrnehmung und Sprache".

Referenz: Anderson, E., Siegel, E. H., Bliss-Moreau, E., Barrett, L. F. (2011). The Visual Impact of Gossip. Science.



Occupational Health Psychology


Ständige Erreichbarkeit durch ICT und workplace telepressure

Dipl.-Psych. Janina Zinke
Schlagwörter:
Vor dem Hintergrund der Globalisierung und einer zunehmenden Internationalisierung sind mobile Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) wie Smartphones und Tablets aus vielen Unternehmen nicht mehr weg zu denken. Die Nutzung dieser Technologien scheint auch die Erreichbarkeit der Nutzer zu erhöhen und so zum Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit beizutragen. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf die Möglichkeiten zur Erholung aus? Verspüren die Nutzer den Drang, auch außerhalb der Arbeitszeit ihre beruflichen Nachrichten überprüfen und beantworten zu wollen (workplace telepressure)? Um diese Fragen zu klären sollen mehrere Studien entstehen. Dazu werden Daten zu mehreren Messzeitpunkten sowie auf Tagesebene erhoben. Studierende, die ihre zu diesem Thema schreiben möchten, erhalten eine intensive Betreuung und die Möglichkeit sich mit einem aktuellen Thema der A&O-Psychologie zu beschäftigten.

Referenz: Barber, L. K., & Santuzzi, A. M. (2015). Please respond ASAP: workplace telepressure and employee recovery. Journal of occupational health psychology, 20(2), 172–189.



Ingenieurpsychologie


Schminken bei der Fahrt – gibt es das wirklich?

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Es gibt immer mehr Dinge, die man während der Fahrt tun kann – SMS, E-Mail, Internet. Eine erste Befragungsstudie in Braunschweig zeigte, dass dies auch in Deutschland immer mehr zum Problem wird. Allerdings war die Befragung auf Fahrten tagsüber an zwei Orten begrenzt. Fragestellung: Wie häufig sind unterschiedliche Arten von Ablenkung und Nebentätigkeiten beim Fahren? Was wird nachts gemacht? Was machen Fahrer von kleinen Lkws in der Stadt? Methode: Befragungsstudie im Feld.

Referenz:


MASTERARBEIT Ereignissegmentierung beim Autofahren / was sind Fahraufgaben?

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Es gibt viele Ideen, wie Fahrerverhalten psychologisch bedeutsam zu modellieren ist. Die meisten dieser Ideen beinhalten an irgendeiner Stelle eine Art Situationsmodell oder -Repräsentation. Diese Repräsentationen sind, laut Modellen aus der allgemeinen / kognitiven Psychologie Aufgaben- bzw. Ereignisspezifisch. Doch: was ist ein Ereignis beim Autofahren? Was sind die Aufgaben, die die wir Fahren zerlegen? Wie detailliert sind unsere Handlungseinheiten? Fragestellung: Lassen sich Fahraufgaben in der gleiche Art und Weise bestimmen, wie Ereignisse in der allgemeinpsychologischen Forschung? Methode: Anwendung der Ereignissegmentierungsmethode (z.B. bei Markus Huff in Tübingen angewandt) auf Videos von Fahr-Szenen, automatisierten „Fahrten“ im Simulator, selbstfahrende Probanden im Simulator mit Video-Replay der durchfahrenen Szenen

Referenz:


Verkehrsbeeinflussungsanzeigen: Evaluation und Verbesserung

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Rund um Berlin stehen an der A10 Verkehrsbeeinflussungsanlagen, auf denen mehr oder weniger sinnvolle Texte stehen, die Autofahrer motivieren sollen, sicherer zu fahren. Fragestellung: Wie könnten die Texte / Informationen auf den Anlagen optimiert werden? Methode: Evaluation Ist-Zustand, Optimierung, Evaluation der Änderung

Referenz:


Protokolle Verstöße beim Radfahren

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung beim Radfahren scheinen sehr häufig zu sein. Meist werden sie allerdings nur erfasst, wenn die Polizei Unfälle aufnimmt und / oder Verwarnungen ausspricht. Ziel dieser Arbeit ist es, ein „natürliches“ Bild der Lage zu bekommen. Fragestellung: Wie häufig sind unterschiedliche Arten StVO-Verstößen beim Radfahren? Was machen welche Typen von Radfahrern wann? Methode: Beobachtungen im Feld: Einfach alle beobachteten Verstöße (und die korrekt fahrenden Radler) auf den eigenen Strecken protokollieren, anschließend kategorisieren.

Referenz:


Beobachtung von Radfahrer-Kopfbewegungen an Kreuzungen

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Die meisten Unfälle, die Radfahrer haben, passieren an Kreuzungen beim Rechtsabbiegen. Fragestellung: Wie häufig sind unterschiedliche Arten StVO-Verstößen beim Radfahren? Was machen welche Typen von Radfahrern wann? Methode: Beobachtungen im Feld: Einfach alle beobachteten Verstöße auf den eigenen Strecken protokollieren, anschließend kategorisieren.

Referenz:


MASTERARBEIT Meta-Analyse(n) der experimentellen Befunde zur Ablenkungswirkung von Nebentätigkeiten

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
In der Literatur finden sich ca. 1.600 Publikationen, die sich mit möglicherweise ablenkenden und damit möglicherweise gefährlichen Nebentätigkeiten beim Autofahren beschäftigen. Ca 500 dieser Publikationen sind experimentelle Studien, die in den verschiedensten Settings mit vielen verschiedenen Aufgaben und abhängigen Variablen die Ablenkungswirkungen untersuchen. Fast alle Studien sind vorhanden, etwas über 280 Studien sind inzwischen in einer bewährten Weise kodiert, das Auswertungsschema steht auch. Fragestellung: Verschiedene: Was sind sensible Maße für Ablenkungen? Vergleich der Wirkung verschiedener Geräte oder Mensch-Maschine-Schnittstellen auf die Fahrerleistung. Methode: Meta-Analyse

Referenz:


Usability von Probandeninformationen: Zwischen Möbelaufbau-Anleitung und Medikamenten-Beipackzettel

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: In unseren Untersuchungen in der Psychologie nehmen wir ständig Probandendaten auf, unter anderem Reaktionszeiten, EEG-Daten und oder Fragebogendaten, aber auch personenbezogenen Daten wie Alter, Geschlecht, Nationalität oder Wohnort. Diese Daten haben wir zu anonymisieren und zu schützen. Auf der anderen Seite gibt es die begrüßenswerte Bewegung hin zur Veröffentlichung oder Zugänglichbarmachung von Rohdaten um in wissenschaftlichen Publikationen die Qualität zu sichern. In diesem Spannungsfeld wäre es wünschenswert, einen Leitfaden mit Anwendungsbeispielen zu haben, wie alle Bedürfnissen abgedeckt werden können und die Probanden dabei dennoch verstehen, was sie mit ihren „informed consent“ unterschreiben. Fragestellung: Was sind die Anforderungen an verständliche und rechtlich einwandfreie Probandeninformationen und wie kann das in verständlicher Form vermittelt werden? Methode: Anforderungsanalyse & Gestaltungsvorschlag: Bedarfe und Rahmenbedingungen bei allen Beteiligten (Datenschutz, Ethikkommission, Probanden, Forscher) ermitteln und darauf aufbauend eine Gestaltungsempfehlung ableiten und ausarbeiten.

Referenz:


Hierarchische Clusteranalyse von Radfahrerunfällen 2009-2013

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Radfahrer werden überproportional häufig und stark in Verkehrsunfällen verletzt. Unfälle an sich sind aber zum Glück seltene Ereignisse. Um die Unfallzahlen und damit das Risiko für das Verkehrsmittel „Fahrrad“ zu senken, sollten die Mechanismen und Bedingungen von Radfahrunfällen verstanden werden. In Braunschweig werden jährlich 600-700 Verkehrsunfälle mit Radfahrern von der Polizei erfasst. Diese Unfälle wären statistisch zu gruppieren und zu analysieren, da sie nicht „einfach“ zu kategorisieren sind (sie sich z.B. über die ganze Stadt verteilen und es wenige „Unfallherde“ gibt). Fragestellung: Gibt es Eigenschaften von Umwelt, Infrastruktur und Verhalten der am Unfall beteiligten Personen, die Unfälle mit Fahrradfahrern voneinander unterscheidet? Was sind die Eigenschaften? Welche Art Unfälle machen diese Eigenschaften jeweils aus? Was könnte man demnach gegen diese Unfälle tun? Methode: Statistische Auswertung der Verkehrsunfalldaten der Polizeidirektion Braunschweig 2009-2013 mittels hierarchischer Clusteranalyse

Referenz:


„Immer diese Radfahrer, die fahren wie sie wollen!“

Dr. Anja Katharina Huemer
Schlagwörter:
Hintergrund: Lauren Shaw (CARRS-Q, Brisbane) untersucht in Ihrer Dissertation aggressives Fahrverhalten, welche für ca. 17% der Verkehrsunfälle (mit-)verantwortlich gemacht wird. Dabei unterscheidet sie zwischen situativen und kognitiven Faktoren. Radfahrer-Autofahrer-Konflikte können von beiden Faktorarten beeinflusst werden und es zusätzlich Unterschiede zwischen den Arten der Verkehrsteilnahme (Rad oder Auto) gibt. Fragestellung: In wie weit beeinflussen primäres Fortbewegungsmittel, situative Faktoren und zusätzliche Informationen (z.B. Regelkenntnis oder Motive des anderen Verkehrsteilnehmers) die Attribution des Radfahrerverhaltens und die eigenen Reaktion darauf? Methode: Befragungsstudie (evtl. Online); anschließende Modellprüfung (mindestens Regression, idealerweise Strukturgleichungsmodell) und qualitative Analyse der freien Antworten

Referenz:



Sozial- und Organisationspsychologie


Empirische Projekte in der Sozial- und Emotionsforschung

Prof. Dr. Ursula HessDr. Christophe Blaison

Schlagwörter: Emotion, Gesichtsausdrücke Wahrnehmung, Psychophysiologie, Affective priming
Wir suchen ab sofort motivierte Studentinnen und Studenten, die Interesse haben, mit uns im Rahmen spannender Studien in der Sozial- und Emotionsforschung zu arbeiten. Wir bieten eine freundliche und unterstützende Atmosphäre. Das Thema und die Voraussetzungen werden je nach Interesse zusammen festgelegt.

Referenz:


Is Emotion Contagion Needed for Automatic Facial Mimicry to Occur?

Christophe Blaison
Schlagwörter:
Gesichtsmimikry beschriebt die menschliche Tendenz, den emotionalen Gesichtsausdruck anderer automatisch zu imitieren. Dieser Prozess ist Teil der sozialen Koordination in Interaktionen. Emotionsansteckung ist die Tendenz, die Emotionen anderer zu übernehmen – also sich an ihnen „anzustecken“. Diese Tendenz wird manchmal auch als affektive Empathie bezeichnet. Es wird oft angenommen, dass Mimikry über Feedbackprozesse Kausal zu Emotionsansteckung führt. Dieser Frage soll in dieser Arbeit nachgegangen werden. Die Studie wurde bereits Durchgeführt – es geht um die Aufbereitung und Analyse der EMG und Selbstberichtsdaten.

Referenz:


Metaphors’ Influence on Emotion Identification

Christophe Blaison
Schlagwörter:
Diese Arbeit ordnet sich in das Gebiet der Embodimentforschung ein. Es geht dabei um den Einfluss von Körperzuständen (Haltungen, Bewegungen) aber auch von daraus abgeleiteten Metaphern auf Kognitionen. So wird Status mit Metaphern der vertikalen Höhe beschrieben. Es zeigt sich z.B. das Begriffe die mit hohem Status assoziieret sind schneller verarbeitet werden, wenn diese oben auf einer Seite stehen, als umgekehrt. Diese Arbeit behandelt den Einfluss von Metaphern auf Emotionserkennung. So sollten Position mit der Valenz der Emotion interagieren (was gut ist, steht oben) oder Geschwindigkeit mit der Erregung (Trauer ist langsam, Ärger schnell) etc.

Referenz:


When the Self-concept Contrasts with the Environment:Increased Competitiveness in a Smooth Environment

Christophe Blaison
Schlagwörter:
Diese Arbeit ordnet sich in das Gebiet der Embodimentforschung ein. Es geht dabei um den Einfluss von Körperzuständen (Haltungen, Bewegungen) aber auch von daraus abgeleiteten Metaphern auf Kognitionen. Das Projekt ist Teil einer Reihe von Studien in denen es um den Einfluss von Uniformen und Umweltreizen auf Kognition geht. Eine Studie hat bereits belegt, dass Soldaten in Uniform in einem Raum mit glatten Objekten eher aggressive Entscheidungen fällen, als in einem Raum mit scharfen Objekten. Studenten reagieren umgekehrt auf die Situation. Es geht nun darum zu Testen, ob unterschiedliche Uniformen unterschiedliche Kognition fördern.

Referenz:


The Influence of Attentional Training Toward Happy Faces on Overt Social Rejection

Chrsitophe Blaison
Schlagwörter:
Fragestellung: Does training an attentional bias toward happy information buffers the threat experienced when encountering social rejection? Hintergrund: Attentional bias is the selective perception of a certain kind of information over another kind of information. A technique was found to train selective perception of positive information over the perception of negative information. Empirical data show that this technique has short- as well as long-term positive effects on future well-being. Social rejection is a powerful stressor for human beings. Potential social rejection is so stressful that some individuals may develop phobic tendencies toward any social interaction. A threat physiological reaction is occurring whenever a social rejection is experienced. Immediately after someone encountered the stressor, threat manifest itself by a distinctive pattern of blood pressure and amount of blood pumped by the heart. It is unknown whether the threat physiological reaction caused by social rejection is attenuated after having been trained to focus on positive information instead of negative information. If yes, this kind of attentional training could be used in social phobia therapy.

Referenz:


Evaluation von Assessment Centern zur Vorhersage von Gründungserfolg

Dr. Jens Nachtwei
Schlagwörter:
Fragestellung: Welche Qualität weisen Assessment Center (AC) verschiedener Berliner und Brandenburger AC-Dienstleister zur Analyse von Gründerpotentialen auf? Hintergrund:Gründungsvorhaben werden zunehmend durch Bund und Länder gefördert. Entscheidend für die Bewertung des Geschäftskonzepts durch potentielle Investoren ist allerdings oftmals allein der Businessplan. Eine Potentialanalyse für einzelne Vertreter des Gründungsteams sowie das Team insgesamt erfolgt oft gar nicht oder zu spät. Insbesondere in Start-ups jedoch ist die Eignung jedes Einzelnen für die jeweils zugeschriebene Rolle (Geschäftsführung, Vertrieb, Konzeption, etc.) zentral, da Personal- und Kapitaldecke zumeist dünn sind. Das Assessment Center (AC) als simulationsorientierte und auf Gruppen anwendbare Methode scheint - bei geeigneter Konzeption und Anwendung - geeignet, um den Erfolg von Teamgründungen vorherzusagen. Gemeinsam mit Projektträgern der Länder Berlin und Brandenburg wurde auf Basis des Benchmarks für Assessment Center Diagnostik zunächst die Qualität von AC-Anbietern überprüft werden. Im nächsten Schritt erfolgt nun auf Basis eines bereits bestehenden, umfangreichen Datensatzes (Längsschnitt) eine empirische Überprüfung, ob die AC-Ergebnisse prädiktiv valide für den Erfolg der Gründung sind. Voraussetzung dafür ist die Überführung der AC-Ergebnisse aus Textform in numerische Werte.

Referenz:



Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie


Empirische Untersuchungen zu Fragen der Entwicklung über die Lebensspanne ...in verschiedenen Funktions- und Lebensbereichen: Wohlbefinden, kognitive Leistungsfähigkeit, soziale Integration, Kontrollüberzeugungen, …

Prof. Dr. Denis Gerstorf
Schlagwörter:
Wir heissen Studierende willkommen, die ein ausgeprägtes Interesse an der Bearbeitung entwicklungspsychologischer Fragestellungen haben, sei es mittels querschnittlicher oder längssschnittlicher Studien oder durch Projekte, welche den Lebensalltag beleuchten. Bei Interesse, meldet euch bitte bei einem der Lehrstuhlvertreter/innen. Das spezifische Thema wird dann gemeinsam festgelegt.

Referenz:


Kognitive Entwicklung, Metakognition, Affekt, Lebensspanne, hohes Alter, Adoleszenz, Health and Retirement Study, Sozio-Oekonomisches Panel (SOEP)

Dr. Gizem Hülür (gizem.hueluer@hu-berlin.de)
Schlagwörter: kognitive Entwicklung, Metakognition, Affekt, Lebensspanne, hohes Alter, Adoleszenz, Health and Retirement Study, Sozio-Oekonomisches Panel (SOEP)
Kognitive Entwicklung, Metakognition, Affekt, Lebensspanne, hohes Alter, Adoleszenz, Health and Retirement Study, Sozio-Oekonomisches Panel (SOEP)

Referenz:


Pflege, Nachbarschaft, Verläufe von Wohlbefinden

Nina Vogel (nvogel@hu-berlin.de)
Schlagwörter: Pflege, Nachbarschaft, Verläufe von Wohlbefinden
Pflege, Nachbarschaft, Verläufe von Wohlbefinden

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Partnerähnlichkeiten in Stress und Emotion / Need to Belong, Ostracism, Self-Control

Hannah Schade (hannah.schade@hu-berlin.de)
Schlagwörter: ältere Ehepaare, Emotionsansteckung, Cortisol, Ausschluss / Exklusion / Ostrazismus, Selbstkontrolle, Pairfam, SOEP, Mikrolängsschnitt
Ich promoviere über Ähnlichkeiten innerhalb älterer Ehepaare in Lebenszufriedenheit, Stresserleben (Cortisol) und Emotionen (Stichwort: Emotionsansteckung), dabei nutze ich einen Mikrolängsschnitt. Statistisch anspruchsvolle Abschlussarbeiten könnten in diesem Kontext vergeben werden, oder auch in Anlehnung an die von mir unterrichteten Kurse “The need to belong” und “Self-Control” (across the lifespan). Besonders interessieren mich dabei Effekte von und Reaktionen auf Exklusion bzw. Ostrazismus, und Möglichkeiten, Selbstkontrolle zu verbessern, besonders im höheren Alter. Als Datengrundlage könnte z.B. das Familienpanel “Pairfam” oder das SOEP genutzt werden.

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Personality, Well-being and Health in Old Age

Swantje Müller (swantje.mueller@hu-berlin.de)
Schlagwörter: personality, personality development, health, functional limitations, well-being, lifespan research
My research focuses on the reciprocal relationship between personality development and various health processes in older adults: Which personality traits and trait changes are associated with an increased risk of disease and functional limitations? Which traits are linked to more successful aging outcomes? (How) does an individual’s personality change in response to illness and physical or cognitive declines? I am further interested in examining potential mediators and moderators of personality-health associations.

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Berliner Altersstudie II

Johanna Drewelies (johanna.drewelies@hu-berlin.de)
Schlagwörter:
Wir vergeben momentan Abschlussarbeiten mit bereits erhobenen Daten der psychosozialen Testbatterie der Berliner Altersstudie II (https://www.base2.mpg.de/de). Es steht eine Vielzahl von Themenbereichen im psychosozialen Bereich zur Verfügung (z.B. Motivation, Kontrolle, soziale Unterstützung & Assoziationen mit Gesundheit). Hierbei könnten Sie zwischen unterschiedlichen Subthemen wählen.

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SchülerInnen-Fragebogen im Socio-Economic Panel (SOEP)

Prof. Dr. Denis Gerstorf ( denis.gerstorf@hu-berlin.de )
Schlagwörter:
SchülerInnen-Fragebogen im Socio-Economic Panel (SOEP)

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Motivation für Gesundheitsverhalten (körperliche Aktivität) im Alter

Dr. Nanna Notthoff (nanna.notthoff@hu-berlin.de)
Schlagwörter: Gesundheitsverhalten, körperliche Aktivität, Gesundheitsförderung, Motivation, Emotion, Alter, Lebensspanne, Mobilität, Walking
Thema meiner Forschung ist die Prävention und Gesundheitserhaltung im Alter. Speziell konzentriere ich mich auf die Assoziation intraindividueller motivationaler und emotionaler Prozesse mit gesundheitsfördernden Verhalten wie Bewegung im Kontext der sozialen und strukturellen Umwelt. Ich interessiere mich auch für die Entwicklung und die Determinanten von körperlicher Aktivität im Alter und für verschiedene Methoden, körperliche Aktivität zu messen. Meine Forschung ist interdisziplinär und anwendungsorientiert.

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Selbstwirksamkeit für körperliche Aktivität im Alter – Eine Frage der Formulierung? (Masterarbeit)

Dr. Nanna Notthoff
Schlagwörter:
Vieles deutet darauf hin, dass Menschen mit zunehmendem Alter immer inaktiver werden. Die Selbstwirksamkeit – also die Überzeugung etwas bewältigen zu können, auch wenn es Unwägbarkeiten gibt – hat sich als wichtiger psychologischer Faktor erwiesen, der ein Aufrechterhalten der körperlichen Aktivität begünstigt. In diesem Projekt soll untersucht werden, inwieweit schon die Formulierungen der Fragebögen die Selbstwirksamkeit der Versuchspersonen und auch ihre Intention, körperlich aktiv zu sein, beeinflussen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass ältere im Vergleich zu jüngeren Personen eher auf positiv als auf negativ gefärbte Informationen ansprechen. Dieses Projekt ist eine Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheitspsychologie der Freien Universität Berlin. Es werden mehrere Masterarbeiten innerhalb des Projekts vergeben. Eine Mitwirkung bei der Konzipierung der Studie (inklusive Ethikantrag, Entwicklung eines Online Fragebogens für Tablets) und der Datenerhebung, die für die Lange Nacht der Wissenschaften am 24. Juni 2017 geplant ist, wird erwartet.

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