Funktion und Pathologie der Fehler- und Konfliktverarbeitung
Entscheidungsprozesse sind alltägliche Leistungen des menschlichen Gehirns. Wenn Entscheidungen sehr schnell getroffen werden müssen und mit einem gewissen Maß an Konflikt verbunden sind, passieren Handlungsfehler (z.B. sich vertippen). Wir untersuchen wann es zu solchen Fehlern kommt und wie das Gehirn eigene Aktionen und Fehler überwacht und bewertet. Als Untersuchungsmethoden werden experimentelle behaviorale Paradigmen (Reaktionszeitaufgaben wie z.B. Erikson Flanker Task), EEG-Messungen (Error Related Negativity und Error Positivity) und funktionelle Hirnaktivitätsdarstellungen (fMRI) verwendet.
Mit unterschiedlichen Paradigmen soll dabei untersucht werden inwiefern sich die Überwachungsprozesse modulieren lassen, z.B. durch Belohnungserwartung, Entscheidungsunsicherheit oder soziale Bewertung. Dabei interessieren jedoch nicht nur gemachte Fehler sondern auch Reaktionen, bei denen Fehler gerade noch vermieden oder korrigiert werden konnten. Zudem beschäftigen wir uns mit der Rolle der Fehlerbewußtheit.
Gegenstand unserer Forschungen sind neben den „gesunden“ Mechanismen der Fehlererkennung auch normale und pathologische Veränderungen im Alter sowie Auffälligkeiten bei Personen mit Zwangserkrankungen und Schizophrenien.
Ansprechpartner
Dr. Tanja Endrass, Prof. Dr. Norbert Kathmann
Weitere Mitarbeiter
Dr. Christian Kaufmann, Beate Schürmann (studentische Hilfskraft)
Finanzierung
Bordmittel
Kooperationspartner
- Dr. M. Ullsperger Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences, Leipzig
- Dr. S. Nieuwenhuis Department of Cognitive Psychology, Vrije Universiteit, Amsterdam, NL.
- PD Dr. med. Michael Falkenstein Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund
Publikationen/Berichte
- Endrass, T., Franke,C., & Kathmann, N. (2005). Error Awareness in a Saccade Countermanding Task. Journal of Psychophysiology, 19, 275–280.
- Endrass T., Reuter B., & Kathmann N. (2005). Effects of error awareness on error related brain potentials in an antisaccade task. Journal of Psychophysiology, 19, 114.
- Endrass T., Franke C., & Kathmann N. (2004). Error processing in a saccade countermanding task. Journal of Psychophysiology, 18, 206.
- Endrass T., Ullsperger M., Reuter B., & Kathmann N. (2005).
Error related brain potentials to perceived and unperceived errors in
an antisaccade task. Psychopysiology, 42 (Suppl. 1), 54.
Projektbezogene Diplomarbeiten
abgeschlossen:
- Cosima Franke: Fehlerverarbeitung im Stoppsignal-Paradigma: EKP-Komponenten in Abhängigkeit von der Fehlerwahrnehmung bei Inhibition von Prosakkaden.
in Vorbereitung:
- Schuster, Fanny: Psychophysiologie der Fehler- und Konfliktverarbeitung bei Patienten mit Zwangsstörung.
- Klawohn, Julia: Psychophysiologie der Fehler- und Konfliktverarbeitung bei Patienten mit Zwangsstörung.
- Schürmann, Beate: Fehlerverarbeitung in einer sozialen Bewertungssituation
- Schreiber, Melanie: Alterseffekte bei der Fehlerüberwachung
- Gentsch, Antje: Evozierte Potentiale unbemerkter und korrigierter Fehler
- Schwitzkowski, Katja: Entscheidungen unter Unsicherheit
- Katerla, Julia: Fehlerverarbeitung bei einer Stop-Signal Aufgabe
- Buller, Anne: Einfluss der Belohnungserwartung auf die Prozesse der Handlungsüberwachung