Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissen­schaftliche Fakultät - Institut für Psychologie

Das Institut für Psychologie ab 1990


 

Ab 1990 beginnt die Neustrukturierung der Sektion Psychologie nach dem Vorbild psychologischer Institute in der BRD. Das Institut wird als Fachbereich durch Hans-Dieter- Schmidt als Dekan bis 1992 geleitet. Im Fachbereich wird eine Personal- und Strukturkommission (PSK) unter Leitung von Hartmut Wandke gebildet, die die fachliche und persönliche Integrität der Hochschullehrer und Mitarbeiter bewertet. Danach wird vom zuständigen Senator des Landes Berlin eine Struktur- und Berufungskommission (SBK) unter Leitung von Hans Spada (Freiburg) eingesetzt. Der SBK gehören neben Vertretern des Instituts Erna Duhm (Göttingen) und Ekkehard Frieling (Kassel) an. Sie entwickelt von 1991 bis 1992 ein Strukturkonzept für das Institut, das es ermöglicht, die traditionell naturwissenschaftlich orientierten Ausrichtungen in Forschung und Lehre weiter zu entwickelnund durch neue Themenschwerpunkte, die das in der BRD typische vollständige Ausbildungsprofil sichern, zu ergänzen. So entstehen zusätzlich neue Professuren für Biologische Psychologie,  Kognitive Psychologie, Organisations- und Sozialpsychologie, Somatopsychologie und Methodenlehre. Insgesamt 13 Professuren wurden geplant und durch die Gremien bestätigt. Die SBK führt ab 1992 zwölf Berufungsverfahren durch, um die Besetzung der Professuren in die Wege zu leiten. Der Fachbereich wird 1993 wieder Institut der ebenfalls erneut gegründeten Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät II. Mit der Institutsneugründung wird Hartmut Wandke als kommissarischer Direktor bestätigt, nachdem er 1992 in dieses Amt berufen wurde. Als gewählte Direktoren folgen Bodo Krause (1994-97), Werner Sommer (1997-2000), Peter Frensch (2000-2002) und Bodo Krause (2002-2004). In diesen Jahren wird der Umzug des Instituts auf den naturwissenschaftlichen Campus in Berlin-Adlershof vorbereitet und dann zum Wintersemester 2003/04 realisiert. Das Institut wird 2004-2006 von Elke van der Meer, 2006-2008 von Norbert Kathmann und ab Sommer 2008 von Jens Asendorpf geleitet.

Seit Mitte der 90er Jahre führen finanzielle Zwänge des Landeshaushalts zu starken Einschnitten in das ursprüngliche Strukturkonzept, die den Verlust mehrerer Professuren nach sich ziehen. Der parallel konzipierte Reformstudiengang mit seiner Praxisorientierung, Flexibilität und Modularisierung kann nur durch intensive Drittmitteleinwerbung, die zusätzliche Lehrkapazität hervorbringt, gesichert werden. Praxistransfers werden durch das An-Institut ARTOP (gegründet 1995) und das Zentrum für empirische Evaluationsmethoden (gegründet 1993) unterstützt. Die Hochschulambulanz für Psychotherapie und Psychodiagnostik erhält 2001 die Ermächtigung zur Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung (Leitung seit 2002: Norbert Kathmann). Seit 2007 organisiert das Zentrum für Psychotherapie am Institut für Psychologie unter Leitung von Thomas Fydrich den postgradualen Ausbildungsgang Psychologische Psychotherapie. Das Institut ist an mehreren interdisziplinären Zentren der Universität, insbesondere dem Zentrum "Konflikte in intelligenten Systemen" beteiligt sowie am Exzellenzcluster "Languages of Emotion". Im Jahr 2008 stellte das Institut mit Peter Frensch den Präsidenten des XXIX. Internationalen Kongresses für Psychologie.