Mentale Zustände
Die Inferenz eigener und fremder mentaler Zustände am Beispiel der Autismus-Spektrum-Störung
2018 -2021
Wissenschaftler/in: Katharina Bögl
Finanzierung: Graduiertenkolleg 2386 “Extrospection” DFG
Mindreading, oder das Verstehen mentaler Zustände Anderer, ist eine wesentliche Fähigkeit in unserer sozialen Welt in welcher wir täglich mit Mitmenschen interagieren. Neue Theorien legen nahe, dass Mindreading nicht nur bedeutend ist, um die mentalen Zustände Anderer zu verstehen, sondern dass es auch dieselbe Fähigkeit ist, die wir nutzen um unsere eigenen mentalen Zustände zu erschließen. Im Rahmen des Forschungsprojektes untersuchen wir, ob die Erkenntnis über eigene mentale Zustände daraus entsteht, dass wir unsere Mindreadingfähigkeiten auf uns selbst anwenden. Diese Idee steht im Kontrast zu Theorien, die einen direkten und unfehlbaren Zugang zu eigenen mentalen Zuständen postulieren. Mithilfe eines von uns neu entwickelten Paradigmas werden wir untersuchen, ob Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung, einem Krankheitsbild mit berichteten Veränderungen in der Mindreadingfähigkeit, auch Veränderungen bei der Inferenz eigener mentaler Zustände aufweisen. Die Untersuchung von Teilnehmern im Autismus-Spektrum dient somit der Analyse, ob Mindreading bei Anderen und bei sich selbst zwei dissoziierbare Prozesse oder derselbe Prozess sind.