Vernetztes Fahren
InhaltDas Projekt Vernetztes Fahren - Die Zukunft des Autofahrens
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Weitere Informationen finden Sie hier:
www.vernetztes-fahren.de
Flyer zum Projekt:
Flyer zum Download (PDF, 200kb)
Vernetzung - Die Zukunft des Autofahrens
Unsere Automobile werden zu fahrenden Computern – schon jetzt gibt es
zahlreiche Assistenzsysteme in Fahrzeugen wie ABS, Navigationssystem
und viele weitere. Diese Anwendungen sollen uns beim Fahren
unterstützen, uns entlasten und die Fahrsicherheit erhöhen.
Neue Technologien werden zukünftig noch mehr Möglichkeiten bieten. Sie werden es erlauben, unser Automobil mit anderen Automobilen, anderen Verkehrsteilnehmern, ja dem gesamten Umfeld zu vernetzen. So kann das Fahrzeug ständig mit seiner Umwelt Informationen austauschen. Diese Vernetzung von Automobilen kann vielfältig genutzt werden – zum Beispiel für sicheres Fahren.
Stellen Sie sich vor, Sie würden von vorausfahrenden Fahrzeugen benachrichtigt werden, wenn in einer für Sie schwer einsehbaren Kurve ein Fahrzeug liegengeblieben ist. Sie könnten Ihre Fahrweise anpassen und so die Gefahr eines Auffahrunfalls reduzieren.
Viele nützliche Anwendungen im Automobil sind technisch möglich und vorstellbar. Aber welche Anwendungen wünschen sich Autofahrer wirklich? Und wie müssen diese Anwendungen umgesetzt werden, damit sie einfach zu bedienen sind und die Fahrsicherheit nicht einschränken?
Zu diesem Thema forschen in dem Kooperationsprojekt „Vernetztes Fahren“ die Humboldt-Universität zu Berlin, das Zentrum Mensch-Maschine-Systeme an der Technischen Universität Berlin und die Human-Factors-Consult GmbH.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung mobiler, vernetzter Anwendungen für Fahrzeuge, die wirklich nach den Wünschen der Fahrer konzipiert sind. Im Verlauf des zweijährigen Projektes soll zudem eine Methode entwickelt und erprobt werden, deren Anwendung sicherstellt, dass solche vernetzten Anwendungen für den Fahrer auch intuitiv und sicher zu bedienen sind. Diese Methode kann von Herstellern vernetzter Anwendungen genutzt werden und eine kundenfreundliche Umsetzung im Automobil fördern.
Das Team wird geleitet von Prof. Hartmut Wandke, Lehrstuhl Ingenieurspsychologie HU Berlin, Dr. Harald Kolrep, Human-Factors-Consult GmbH und Dr. Leon Urbas, ZMMS TU.
Dieses Projekt wird von der Investionsbank Berlin im Rahmen des Programms PROFIT gefördert. In den Zuwendungen sind 75% Mittel der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) enthalten. |
Überblick über den Verlauf der Projektarbeiten
Arbeitspakete zum Vernetzten Fahren der Humboldt-Universität


Projektphase Bedarfsanalyse
In einer ersten Phase des Projektes sollten Wünsche von Autofahrern hinsichtlich der Anwendung neuer Vernetzungstechnologien identifiziert werden.

Eine große Zahl möglicher Anwendungen wurde generiert und untersucht - vom Einkauf aus dem Auto bis hin zu einem System, das bei Bedarf freie Parkplätze ins Auto meldet.
Ergebnisse der Fragebogenstudien
In Form von Szenarien wurden unterschiedliche Anwendungsfelder vernetzter Funktionen beschrieben. Die teilnehmenden Autofahrer konnten diese Szenarien bewerten – hinsichtlich der Akzeptanz, der Befriedigung von Motiven und ihrer Vor- und Nachteile.
Der größte Bedarf der Autofahrer zeigte sich in der Unterstützung von fahrrelevanten Aufgaben, weniger hinsichtlich Unterhaltung, Konsum oder mobiler Arbeit.
So schnitten eine intelligente Navigation mit Echtzeit-Stauinformationen oder ein Gefahrenwarner, der Warnungen von Autofahrer zu Autofahrer weitergibt, am besten ab.


Projektphase Mock-up und Untersuchung von vernetzten Anwendungen
Basierend auf den Daten der Bedarfsanalyse und weiteren Daten der
Proektpartner wird in der aktuell laufenden Projektphase eine
Beispielanwendung in einem Mock-up umgesetzt.
Dafür wird sich mindestens ein Testfahrer in einer 3D Fahrsimulation
gemeinsam mit anderen, simulierten Verkehrsteilnehmern auf den Straßen
von Onsabrück bewegen.
Mit der im Mock-up simulierten Anwendung "intelligente Navigation mit
sozialer Unterstützung" können Autofahrer zum einen durch den Verkehr
navigieren. Des weiteren erhalten sie durch andere Automobile und durch
andere Autofahrer Echtzeit-Informationen zu Stau und dessen
Ursachen.
In einer Analogie zu "Online-Communities" können Autofahrer
untereinander Infor¬mationen austauschen, die ihnen beim Navigieren
helfen. Eine solche Information könnte sein: "Stau auf Straße X
aufgrund von Ausladearbeiten". Hierbei werden die Informations¬quellen
Mensch und Maschine (Automobil) verknüpft und so ein echter Mehrwert
erreicht.
Aufbau des Mock-up
Es ist geplant, weitere Anwendungen in Mock-ups umzusetzen und in die Simulation zu integrieren.
Expertenkreis
Das Projekt wird von einem Expertenkreis aus der Automobil- und der
Mobilkommunikationsbranche begleitet. Vertreter aus den Unternehmen
bringen unterschiedliche Perspektiven aus der Industrie ein und beraten
das Team. Auf regelmäßigen Treffen wird im Expertenkreis der
Projektstand berichtet und zu unterschiedlichen Schwerpunkten
gearbeitet.
Den 5. Expertenkreis richtete das Institut für Psychologie im Juli
2006 aus. Er stand unter dem Motto "Von der Konzeptbildung zur
Umsetzung und Erprobung - Simulationsuntersuchungen zum Vernetzten
Fahren".
Informationen zum Programm Vorträgen
Programm des 5. Expertenkreises "Vernetztes
Fahren"
Ausgewählte Vorträge
Stand des Projektes Vernetztes Fahren
Prof. Dr. Hartmut Wandke, Humboldt-Universität zu Berlin
Nutzung aktueller Navigationssysteme
Dr. Guido Beier & Stefanie Paul, Humboldt-Universität zu Berlin

Dr. Guido Beier, Janka Meißner, Nina Smolarz, Jana Löffler, Humboldt-Universität zu Berlin
Lenken Vernetzte Funktionen vom Fahren ab? Lane
Change Task als Untersuchungsmethode
Dr. Anja Naumann & Dr.-Ing. Leon Urbas
Multimodale
Benutzerschnittstellen für Mobile Applikationen
Dipl.-Ing. Ralf Kernchen, Centre for Communication Systems Research,
University of
Surrey, UK
Fahrsimulation als Werkzeug -
Bewertung von Fahrsimulation und Anwendungsbeispiel PELOPS
Dr. Susanne Buld, Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften GmbH,
Veitshöchheim"
Kreuz
und Quer durch Berlin
Das Brettspiel zum Vernetzten Fahren


Fotos: Heike Zappe
Text: Guido Beier
An Vierertischen sitzen junge und alte Leute und würfeln um die Wette.
„Kreuz und Quer durch Berlin“ heißt das Spiel, das am Lehrstuhl für
Ingenieurpsychologie der Humboldt-Universität zur Langen Nacht der
Wissenschaften zum Einsatz kam. Entwickelt wurde es von Guido Beier und
Sophie Grothusen. Hintergrund der familienfreundlichen Veranstaltung
ist das Projekt „Vernetztes Fahren“, eine Kooperation von
Humboldt-Universität, TU Berlin und der Human-Factors-Consult GmbH, die
von der Investitionsbank Berlin gefördert wird. „Vernetztes Fahren“,
das bedeutet die weitere Nutzbarmachung eingebetteter Informations- und
Kommunikationstechnologien für den Kraftfahrzeugverkehr.
Das Besondere an diesem Vorgehen: Die Bedürfnisse der Fahrer stehen im
Zentrum der Systementwicklung. Im Jahr 2005 wurden ca. 400 Berliner
Autofahrer danach befragt, welche Verbesserungswünsche sie an ihr Auto
haben.
Spitzenreiter war ein Navigationssystem, das die Routenplanung mit
aktuellen Informationen zum Verkehrsfluss verbindet. Die derzeit
vorhandenen Lösungen sind noch nicht zufriedenstellend, insbesondere
die Qualität der Staumeldungen ist nicht hoch genug. Die Fahrer sind
hier sensibel, denn das Thema Stau ist aus psychologischer Sicht
mehrfach problematisch: Im Stau stehen kostet Zeit, es ist
unkomfortabel, und die Fahrer erleben einen massiven Kontrollverlust.
Deshalb konzentriert sich das Projekt im Jahr 2006 auf die Entwicklung
einer „Vernetzten Navigation“.
Die „Vernetzte Navigation“ bindet die automatisch über Floating Car
Data erfasste Geschwindigkeit vieler Autos in das Navigationssystem
ein, zeigt in der Karte, wo der Verkehr stockt und macht
Umleitungsvorschläge. Doch das ist noch nicht alles. Die Fahrer sollen
die Möglichkeit erlangen, über ein extra Interface ebenfalls
Stauinformationen in das System einzuspeisen. Diese Einbeziehung der
Fahrer bietet neue Chancen, birgt aber auch Risiken. Die mächtigen
Möglichkeiten der Onlinekommunikation können eine Fahrer-Community
entstehen lassen, die die Effizienz des Verkehrs steigert und für ein
völlig neues Berliner Stadtgefühl sorgt. Voraussetzung für den Einsatz
des Systems sind die Gewährleistung der Datensicherheit und eine
geringe Ablenkung beim Fahren. Ebenfalls elementar ist die Bereitschaft
zum Senden von Informationen und zum Vertrauen in die Information
anderer Fahrer.
Und hier sind wir wieder beim eingangs erwähnten Brettspiel „Kreuz und
Quer durch Berlin“. Anfangs nur als Papierprototyp einer
Experimentalsoftware gedacht, mit der die Mechanismen der
Vertrauensbildung und Sendebereitschaft untersucht werden sollen, wurde
schnell klar, dass viel mehr in dieser Idee steckt. Das Grundprinzip
von „Kreuz und Quer durch Berlin“ besteht darin, mit einem Stein eine
vorgegebene Strecke durch die Stadt abzufahren. Wer zuerst wieder
daheim ankommt, hat gewonnen. Unterwegs können allerdings allerlei
Hindernisse auftreten.
Der eigentliche Clou des Spieles ist, dass über die Staus auf dem Weg
eines Fahrers nur die anderen Fahrer Bescheid wissen. Sie können
entscheiden, ob sie die Information weitergeben oder nicht – und sie
können wie in der Realität auch falsche Warnungen abgeben. Für
kooperatives Handeln gibt es Belohnungen, egoistisches Verhalten kann
Vorteile verschaffen, hat aber auch negative Konsequenzen.
Der wissenschaftliche Mehrwert des Spiels besteht darin, dass die
Wirkung der Variation von Belohnungs- und Bestrafungsmechanismen auf
das kooperative Verhalten in einer komplexen sozialen Situation
untersucht werden kann. Die gewonnen Erkenntnisse kommen schließlich
der Gestaltung der „Vernetzten Navigation“ zugute. Dass „Kreuz und Quer
durch Berlin“ auch jede Menge Spaß macht, war bei der Langen Nacht der
Wissenschaften eindrucksvoll zu beobachten. Die Frage eines
Teilnehmers: „Wo kann ich das denn kaufen?“ werden die Wissenschaftler
bald beantworten können – in Kooperation mit der Humboldt-Innovation
GmbH wird derzeit an einer Vermarktungsstrategie gearbeitet.
Video zum Spiel
Auf der Langen Nacht der Wissenschaften wurde das Spiel auf Video
aufgezeichnet. Zum Abspielen benötigen Sie den Quicktime-Player.
Kreuz und Quer durch Berlin Video (19,4
MB)
Forschung zum Anfassen
Sie interessieren sich für die Zukunft des Autofahrens oder sind Autofahrer möchten eigene Gedanken in die Entwicklung neuer Bedienkonzepte einbringen?
In Interviews, Fokusgruppen oder per Fragebogen haben Sie die Möglichkeit aktuelle Forschung hautnah zu erleben und zu gestalten. Wir nehmen Sie sehr gern in unsere Probandenliste auf.
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Kontakt: |
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Pressespiegel
Was der Autofahrer wirklich will
Nicht jeder elektronische Fahrassistent hat mit den realen
Bedürfnissen im Straßenverkehr zu tun. Das Projekt Vernetztes Fahren
wird beschrieben in der
Berliner Zeitung vom 18.11.2006, Ressort Sonderbeilagen,
Automobil.
Vernetztes Fahren in der Berliner Zeitung
Vernetztes Fahren - Kreuz und Quer durch Berlin
Das Brettspiel zum Forschungsprojekt wird in der
Universitätszeitschrift
HUMBOLDT vom 6. 6.2006 beschrieben.
http://www.hu-berlin.de/ph/frame.php?url=www.hu-berlin.de/presse/zeitung/index.shtml
"Vernetztes Fahren" auf radioeins
Ein Interview mit Guido Beier am 25.6.2006
Hören Sie sich hier den Mitschnitt an.
"Mein Auto kauft noch schnell ein - Psychologen entwickeln das Fahren der Zukunft"
Ein Artikel im Tagesspiegel am 8.10.2005
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/08.10.2005/2074997.asp
Publikationen
1. Zwischenbericht zur ersten Projektphase (.pdf)
2. Beier, G.; Löffler, J.; Ganschow, E & Wandke, H. (2005).
Komfortfunktionen im PKW von Morgen: Fahrerwünsche
im Kontext der
Vernetzungstechnologien. In: M. Grandt & A.
Bauch (Hrsg.). Komfort als
Entwicklungskriterium in der Systemgestaltung.
Bericht zur 47.
Fachausschusssitzung Anthropotechnik der Deutschen
Gesellschaft für
Luft- und Raumfahrt. Bonn: DGLR e.V.
Mitarbeiter
Diplomanden/ studentische Mitarbeiter
Elisabeth Ganschow, Corinna Graß, Oliver Friske, Alexandra Brandt, Stefan Ammerer, Vincenzo Kreft-Kerekes, Lutz Lippke, Maren Hawighorst, Nina Smolarz, Janka Meißner, Peter Bratfisch
Kontakt
Dipl.-Psych. Jana Löffler, Wiss. Mitarbeiterin
e-mail: jana.loeffler@psychologie.hu-berlin.de
Dr. rer. nat. Guido Beier, Wiss. Mitarbeiter
e-mail: guido.beier@psychologie.hu-berlin.de
Telefon (Sekretariat): 030 - 2093 9340
Kognitive Ergonomie/ Ingenieurpsychologie
Institut für Psychologie, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II der Humboldt-Universität zu Berlin