Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissen­schaftliche Fakultät - Hochschulambulanz

Behandlungsangebot

In unserer Ambulanz erhalten Patientinnen und Patienten mit Zwangsstörung eine Einzelpsychotherapie. Dabei wenden wir wissenschaftlich überprüfte Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie an. Im Zentrum steht die Exposition mit Reaktionsverhinderung: Die Patientinnen und Patienten werden angeleitet, sich Situationen auszusetzen, in denen Zwangsgedanken auftreten, und darauf nicht mit Zwangshandlungen zu reagieren. Dadurch können die Betroffenen die Erfahrung machen, dass sie die Situation auch ohne Zwangshandlung bewältigen. Wenn diese Erfahrung in Expositionsübungen wiederholt gemacht wird, werden die Zwangsgedanken langfristig als weniger bedrohlich erlebt. Nach aktuellem Forschungsstand ist die kognitive Verhaltenstherapie das wirksamste Verfahren zur Behandlung der Zwangsstörung.

Für die Einzeltherapie werden normalerweise zwischen 25 und 40 Therapieeinheiten (jeweils 50 Minuten) eingeplant. In den ersten 20 Therapieeinheiten arbeiten wir mit einem speziell entwickelten Therapiemanual (Leitfaden für Therapeutinnen und Therapeuten) und führen pro Woche zwei Sitzungen durch, die je nach Therapiephase ein oder zwei Therapieeinheiten (50 oder 100 Minuten) umfassen. Nach dieser Phase, in der intensiv an einer Verringerung von Zwangshandlungen und Vermeidungsverhalten gearbeitet wird, kann die Therapie mit geringerer Frequenz (einmal pro Woche) fortgeführt werden. Dabei kann die Behandlung bei Bedarf auch auf andere Problembereiche (z.B. psychische Störungen, die eventuell zusätzlich bestehen) ausgeweitet werden.